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Warmlaufphase - Motoren: Umbau & Tuning

Beitrag von AZAD

Dieses Thema befindet sich im:
Forum Motoren: Umbau & Tuning

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Thema: Warmlaufphase
Date: 05.03.2002
Beitrag:
Verschoben, Lobo, Mod

Hi !
Hab da mal ne Frage: Wie hoch kann ich den Motor drehen, also Dehzahl, wenn der Motor noch kalt ist??
Mfg

Bearbeitet von - LoboNr1 am 29/10/2002 08:58:01




Antworten:

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Autor: McClane
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
Hi,
ich fahre einen 316i 1,6 Compact und ziehe ihn, wenn es unter ca. 10°C ist, nicht über 3000U/min. So ab 5km geb ich dann richtig Gas (sofern möglich). Im Sommer bei 15-20°C ziehe ich ihn bis 4000U und nach 1-2km fahr ich ihn wie ich will.


MfG
Thorsten

*Überzeugter Compact-Fahrer*



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Autor: Alex
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
5km find ich bisschen wenig. Ich fahre anfangs auch bis 3000UpM, wenn die Wassertemperatur warm ist, dann auch bis ca 4000. Aber: Die Öltemperatur braucht länger zum Warmwerden!


</ciao> Alex

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"No matter what you do in life, do it in style." >> www.alexone.de <<


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Autor: stormy
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
also ich hab eigentlich die geduld nur kotzt es mich meist an wenn dann nach 5km nen golf kommt und es wissen will........

also ich fahr im Sommer die ersten 10km nicht ueber 3000upm am anfang so die ersten 2-3km nicht ueber 2500upm und im winter da dauert es 15km bis ich feuer frei geb.....

fahre uebrigens auch 0W-40, jedenfalls steht der oelwechsel an und ich weiss nicht was ich nehmen soll.......meins ist Mobil1 und deins ralf?

mfg stormy



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Autor: AZAD
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
langt das denn nicht wenn die Temperaturanzeige auf der Mitte steht??
für was ist die eigentlich, Wasser??
Mfg



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Autor: stormy
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
ja die ist fuer das kuehlmittel (wasser), aber da das oel zaehfluessiger ist braucht es laenger um warm zu werden



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Autor: AZAD
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
achso danke! ja toll dann weiß ich ja nie wann ich das auto morgens treten kann, denn ne öl temperaturanzeige hab ich nich. :-(
Mfg



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Autor: stormy
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
doch:

entweder einbauen (oeltemp) oder ca 8 bis 15km fahren je nach aussen temp bevor du ihn trittst



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Autor: Compactler
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
Hi leutz...

ich fahre meinen auch im kalten Zustand bis max 3000U/min...etwa 8-10km....dann ist er schon auf Betriebstemp....


MFG

Compactler


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Autor: McClane
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
5km reichen nicht aus?!?!
Ich hab vor nem halben Jahr meinen Führerschein gemacht und wirklich bei jeder Kurzstrecke den Wagen getreten bis zum geht nicht mehr. Im Winter bin ich immer hochtourig gefahren, damit die Heizung schneller warm wurde ;-) Doch irgendwann überkam mich das schlechte Gewissen und hab meinen Wagen 5km geschohnt. Und jetzt sagt ihr, dass das auch zu wenig ist. Wann und wo soll ich die 10km fahren? Ich fahre in 3min aus meinem Örtchen und da ist als einzige Anbindung direkt eine Heizerstrecke mit schräg gelegten Kurven (wo trotzdem ständig Leute rausfliegen). Kneipen sind höchstens 10km entfernt und was bringt es mir dann noch zu heizen, wenn ich dann aussteige.
Ich glaub, ich werde mein Auto wohl niemals mit ruhigem Gewissen richtig treten können :-(
Naja, trotzdem Danke für die Aufklärung!


MfG
Thorsten

*Überzeugter Compact-Fahrer*



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Autor: Brainy
Datum: 05.03.2002
Beitrag:
quote:
beim m-coupe z.b, der eine Öltemperaturanzeige hat, dauert es 5-7min und es zeigt 80 grad an, was doch genügen müßte!!

Moin,
Klar 80 - 90 grad sind i.O. aber wenn er richtig kalt ist kriegst du den da nie in 7 min. hin (vielleicht im Sommer oder du tritts ihn schon wenn er kalt ist :) )
Bin vor 3 Wochen einen gefahren und das hat eindeutig länger als 7 min. gedauert.

MFG



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Autor: AZAD
Datum: 06.03.2002
Beitrag:
@e36 Compact: haha das ist eigentlich die richtige Einstellung. nur leider nicht für den motor. so wie du würde ich es auch am liebsten machen und machs zum teil auch, aber fragen kann man ja mal trotzdem :-)
Mfg



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Autor: Rollie
Datum: 06.03.2002
Beitrag:
Mein M42 hat eine Öltemperatur von ca. 60° wenn das Kühlwasser schon in der Mitte steht.

Das Öl braucht dann immer noch ein paar Minuten länger, als die Wassertemperatur.

Ich trete grundsätzlich nicht, bevor nicht mindestens das Wasser den blauen Bereich verlassen hat und dann immer noch nicht voll.

Besonders empfindlich sind übrigens Motoren mit Alukopf und Gussblock, da sich hier die Materialien unterschiedlich ausdehnen.

Baut euch doch einfach ein Ölthermometer ein, finde ich echt wichtig.

Roland




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Autor: Chfm
Datum: 06.03.2002
Beitrag:
Wenn mir mal jemand erklärt, wo ich so nen Ölthermometer herbekomme, und wie ich den dann in meinen 316i Compact einbau und was das dann so kostet, dann mach ich das vielleicht!!
Gruß Christian



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Autor: Andye
Datum: 06.03.2002
Beitrag:
@Chfm
schau dir mal die beiträge an, da solltest du antworten auf deine fragen bekommen!
http://www.downhill24.de/bmwsyndikatforum/topic.asp?TOPIC_ID=2463&FORUM_ID=17&CAT_ID=4&Topic_Title=%[...]
http://www.downhill24.de/bmwsyndikatforum/topic.asp?TOPIC_ID=2150&FORUM_ID=17&CAT_ID=4&Topic_Title=%[...]
andy

Bearbeitet von - Andye am 03/06/2002 16:00:58


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Autor: Chfm
Datum: 06.03.2002
Beitrag:
Ja danke, hört sich ganz interessant an, aber diese Zusatinstrumente gefallen mir nicht richtig.
Trotzdem Danke
Gruß Christian



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Autor: stormy
Datum: 06.03.2002
Beitrag:
also das wrm warm werden des oel haengt von dem hier ab:

1. Welche viskositaet fahre ich
2. Aussen temp
3. fahr ich ihn in der Stadt oder auf der landstrasse warm?

Das soll jetzt nicht heissen das 0W-30/40 das beste oel zum heizen ist, fuer lange lebensdauer des motors soll es ja nich unbedingt gemacht sein(hab mit zwei schraubern die schon viele motoren offen hatte gesprochen) man sollte wenn man diese oele schon faehrt sie alle 10tkm rausschmeissen egal ob longlife oder nicht.

Also leutz nehm euch die zeit und fahrt in min noch 5min nach dem er wasser hat warm. der motor wird euch angrinsen........und sich freuen

mfg stormy

P.S. Ich hab heut auf 20W-50 gewechselt und deutlich ruhigere bzw leiserer Motorlauf



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Autor: McClane
Datum: 10.03.2002
Beitrag:
Hi,
ich habe es endlich nach vielen Rückschlägen und Missgeschicken nach 3 Tagen geschafft :-)
Ich habe in meinen 316i Compact eine Equus Öltemp.anzeige mit BMW Beleuchtung und den Equus Peilstab mit Sensor eingebaut.
Ich habs eben getestet und nach ca. 10km hatte ich eine Öltemp von 80°C (Wasser hatte bereits nach 3km Betriebstemperatur).
Sind 80°C gut, um einen kleinen Vierzylinder zu treten oder geht's auch mir weniger Grad?

MfG
Thorsten

*Überzeugter Compact-Fahrer*

PS: Ich hab den Peilstab etwas länger gelassen, damit er auch in Betrieb das Öl und nicht die Luft misst.



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Autor: Rollie
Datum: 10.03.2002
Beitrag:
Wo hast Du Dein Instrument hingebaut?

Ich habe bei mir auf das Ablagefach unter der Uhr verzichtet und mir neben dem Thermometer auch noch den Öldruck hingepflanzt...

Roland



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Autor: Chfm
Datum: 10.03.2002
Beitrag:
Könntest du davon mal ein Bild machen? Bin nämlich am überlegen ob ich das auch machen soll und hab keinen Plan wo ich im Compact die Anzeige hinmachen soll!
Gruß Christian



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Autor: McClane
Datum: 10.03.2002
Beitrag:
Ich bin glücklicherweise Nichtraucher.
Im Zigarettenanzünder Steckt meine Siemens Plu&Play Freisprecheinrichtung und im Aschenbecher habe ich mir eine Adapterplatte aus Holz gefertigt wo das Rundinstrument wunderbar reinpasst.
Frage: Wodran habt ihr die Anzeige angeschlossen, damit es nur mit Zündung angeht?
Ich hab den 12V Anschluß vom CD-Wechsler hinten am Radio genommen.

MfG
Thorsten

*Überzeugter Compact-Fahrer*

PS: Bilder hab ich noch keine gemacht, kommen aber bald.



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Autor: Claus
Datum: 11.03.2002
Beitrag:
hi
da bin ich ja angeschissen habs bis auf arbeit und das was ich sonst noch zu fahren habe im umgreiß von 10 km kann ich mein auto ja verkaufen weil er nie richtig warm wird

318is-schwartz,M3 Spiegel,8*17 cup felgen mit 215/45 reifen,fahrwerk koni gelb 80/50 und Bastuck 2*76 DTM


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Autor: Fabian
Datum: 11.03.2002
Beitrag:
80° ist etwa die betriebstemperatur. in der stadt kann es schon mal sein, daß er nichtmal ganz auf 80° kommt, aber unter 70-75° würd ich nicht gehen. der motor wird es einem danken.

cya
Fabian

BMW-Fah'n is wie als wenne fliechst!
www.bmw-driver.de


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Autor: McClane
Datum: 11.03.2002
Beitrag:
@Fabian
Danke für den Tipp, ich fahre nämlich fast nur Stadtverkehr und es dauert wirklich ewig bis das Öl warm wird und seit dem ich die Oltemp. vor Augen habe, will ich irgendwie nicht mehr voll durchtreten (wenn kalt). Scheint wohl das Gewissen zu sein *g*

MfG
Thorsten

*Überzeugter Compact-Fahrer*



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Autor: Brainy
Datum: 11.03.2002
Beitrag:
Moin,
also BMW schreibt im Handbuch das die optimale Betriebstemperatur bei 80 Grad anfängt. Ich warte allerdings immer bis fast 90 Grad. Dauert zwar ziemlich lange aber ich hoffe der Motor dank es mir :)

MFG



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Autor: ABD
Datum: 26.10.2002
Beitrag:
zu dem thema habe ich auch noch ein paar fragen:
ich wohne im taunus und das ist auch eine eher hühelige landschaft. leider muss ich zu manchen seiten des kaffs gleich längere berge hochfahren. ist es nun für den motor besser, wenn ich einmal bis 4000-4500 u/min hochdrehe und dann mit 2500 den berg hochfahre, oder wenn ich den ganzen berg mit 3000-3200 hochkrieche? ich habe nur einen 318i und da kann es schonmal vorkommen, dass ich nen berg nur mit 60-70 hochfahren kann, wenn ich nicht über 3000 u/min komme :-)

2.frage:
wassertemperatur, öltemperatur...schön und gut. aber wie lange braucht denn der motorblock um warm zu werden? spielt das bei der wamrfahr-phase nicht auch eine rolle? (ist jetzt als frage zu verstehen, nicht als bemerkung ;-)

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Mein Tipp: "Breiter so, Leute!"

Wenn eine Schraube übrig bleibt, hast du was falsch gemacht


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Autor: Sven
Datum: 27.10.2002
Beitrag:
@ABD 318i

Kein einfaches Los für Dich, da viel Gas bei geringen Drehzahlen genauso schlecht sind wie hohe Drehzahlen bei kaltem Motor.
Am besten ist für Dich wirklich langsam den Berg hochtuckern...

Den theoretischen Hintergrund zu Deinen Fragen kann ich liefern. Wie das in der Praxis sich genau auswirkt müßte man mal testen.

Also... Grundsätzlich reicht die Schmierung des Öls im kalten Zustand auch für 4000 U/min oder auch höher und persönlich bin ich der Ansicht daß auch kurzfristig (z.B. 2 sec.)noch höher gedreht werden kann, da der Schmierfilm nicht abreißt.
Erst eine langfristige Belastung läßt den Schmierfilm abreißen.
Jedoch sollte man hohe Drehzahlen auf Grund der Passungen (habe ich unten detailliert erklärt) strikt meiden.

Richtwerte sind für mich, Motor anlassen und 5-10 sec. warten bis die Ölpumpe Druck aufgebaut hat. Die ersten 200m nicht über 2000 U/min, bis 500m nicht über 2500 U/min. Bis Ende des blauen Bereiches nicht über 3000 U/min und dann kann man schon 3500 U/min und kurzfristig 4000 U/min belasten. Wenn die Wassertemperatur auf 88°C (Mitte) steht, fahre ich dauerhaft nicht mehr als 4000 U/min, kurzfistig kann man allerdings schon auf über 5000 U/min gehen.
Aber auch hier gilt niedrige Drehzahlen und wenig Gas schonen immer den Motor... und lieber einmal kurz hochbeschleunigen als einen Unfall bauen ;-)


Hier jetzt die Erklärung (ich weiß ist sehr theoretisch gehalten)...

Grundsätzlich hat man bei einem kalten Motor folgende beiden Probleme: Nicht ausreichende Schmierung bedingt durch die Viskosität des Öls und Spiele in den Passungen.
Zum Thema Öl brauche auf das Prinzip nicht näher einzugehen, da das ja hier schon mehrfach dargelegt wurde.
Zu den Spielen der einzelnen Passungen - also z.B. zwischen Kolben und Kurbelwellengehäuse, Kurbelwelle und Kurbelwellenlager oder an der Zylinderkopfdichtung - müssen einem folgende Effekte bekannt sein um die Auswirkungen einer Temp.-Zunahme am Motor zu verstehen.

Jedem dürfte bekannt sein, daß alle Materialien sich mit zunehmender Temperatur ausdehnen (nur bei Wasser kann man das so pauschal nicht sagen, da das falsch wäre, dort gilt das nur für bestimmte Temp.-Bereiche).
Also für fast alle Stoffe gilt, je höher die Temperatur desto stärker die Dehnung. Weiterhin sind maßgebende Einflüsse die Werkstoffgröße (Volumen) und die Materialkennwerte (Elastizitätstmodul und Proportionalitätsfaktor).
Je größer das Volumen desto stärker ist die Dehnung bei steigenden Temp.
Die Materialkennwerte sind feststehende Größen also Proportionalitätsfaktoren die für jeden Werkstoff unterschiedlich sein können - einfach gesprochen kann man sagen, daß diese das Maß angeben wie stark sich Temperatureinflüsse auswirken (z.B. Holz dehnt sich anders aus als Stahl).

Nun ist es ja so, daß im Motor die Teile aus unterschiedlichen Werstoffe bestehen eine unterschiedlicher Größe haben und unter unterschiedlichen Temperatureinflüssen bestehen. Z.B. der Kolben eines Motors ist wesentlich kleiner als der umliegende Bereich des Kurbelwellengehäuses und ist wesentlich höheren Temperaturen ausgesetzt, so daß sich dieser in etwa um 0,2mm stärker ausdehnt als der angrenzende Bereich des Kurbelwellengehäuses. Das heißt das Spiel ändert sich in Abhängigkeit zur Temperatur.

Damit der Kolben sich nun bei Betriebstemperatur nicht festfrißt sind die Passungen auf den betriebswarmen Motor ausgelegt - sprich bei kaltem Motor hat man ein um etwa 0,2mm größeres Spiel.
Dies bedeutet wiederum höheren Ölverbrauch und höheren Verschleiß, selbst wenn die Kolbenringe dieses Spiel etwas ausgleichen
können.

Wer will kann das ja mal selbst ausrechnen.

Änderung des Durchmessers= Kolbendurchmesser * 0,000009* Temperaturerhöhung

0,000009 (0,9*10 hoch -5) = linearer Temperaturdehnungskoeffizient für GGG40 (Gußeisen)

Kolbentemp. ist im Kolben unterschiedlich und liegt zwischen 120-450°C, habe eine Durchschnittstemp. von 300°C angenommen.


Einen kalten Motor auch bei niedrigen Drehzahlen stark zu belasten (z.B. Vollgas) ist ebenso schlecht wie hohe Drehzahlen. Aber Vollgas sollte man sowieso bei niedrigen Drehzahlen meiden.


Nun zur Wassertemperatur. Diese ist ungefähr ein Indikator dafür wie warm das Kurbelwellengehäuse (Motorblock), der Zylinderkopf und die Kolben sind. Zwar sind die Temperaturen zwischen den einzelnen Teilen und innerhalb der Teile unterschiedlich (s.o.) und nicht mit der Wassertemperatur identisch. Da jedoch die Wassertemperatur die Kühlfähigkeit angibt, kann sie wie schon gesagt als Indikator genommen werden ob der Motor (NICHT das ÖL) schon die Betriebstemperatur hat, also ob die Passungen stimmten.

Bearbeitet von - sven am 27/10/2002 22:10:25


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Autor: ChrisH
Datum: 28.10.2002
Beitrag:
Erklär mir das bitte mal: Warum soll Vollast bei niedrigen Drehzahlen schlecht für den Motor sein?
Das es durch die Passungsfrage bei kaltem Motor nicht optimal ist sehe ich noch ein. Aber bei warmem Motor?
Auch klar, daß hohes Drehmoment dabei die Lager belastet, aber sicherlich weniger als die gleiche Leistung bei hohen Drehzahlen.
Auto-Motor-Sport empfiehlt explizit das niedertourige (Fast-)Vollgasfahren zum Benzinsparen, mit der Anmerkung: "..und es bekommt ihm (dem Motor) gut. Im 3. statt im 5. und mit 4000 statt mit 2000 Touren fahren bewirkt den achtfachen Motorverschleiß."
ChrisH

quote:

Kein einfaches Los für Dich, da viel Gas bei geringen Drehzahlen genauso schlecht sind wie hohe Drehzahlen bei kaltem Motor......
Einen kalten Motor auch bei niedrigen Drehzahlen stark zu belasten (z.B. Vollgas) ist ebenso schlecht wie hohe Drehzahlen. Aber Vollgas sollte man sowieso bei niedrigen Drehzahlen meiden.



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Autor: Sven
Datum: 29.10.2002
Beitrag:
@ChrisH

Du hast schon recht bzw. Auto-Motor-Sport wenn sie schreiben, daß der Verschleiß bei hohen Drehzahlen zunimmt und der Benzinverbrauch auch. Aber das heißt deswegen noch lange nicht das untertouriges Fahren gut oder nicht viel weniger schädlich ist.

Grundsätzlich ist es doch so, je höher die Drehzahl, desto hoher die Geschwindigkeit der Kolben.
Vereinfachend gesprochen, bedeutet das je höher die Geschwindigkeit der Kolben, desto weniger Energie (durch Explosion bzw. Verbrennung)kann pro zurückgelegten cm des Kolbens in Bewegungsenergie umgesetzt werden, sprich die Kraft, die auf den Kolben wirkt ist geringer. Oder anders herum formuliert, je langsamer die Geschwindigkeit, desto höher die abgegebene Energie pro cm des Kolbenwegs und desto höher ist die Kraft die auf den Kolben einwirkt.
Wird diese Kraft zu groß oder wird die Kolbengeschwindigkeit zu gering und berücksichtigt man allgemein das Verhalten in Bezug auf Massenträgheit, Momente, etc., kann diese Energie nicht mehr in Vortrieb umgesetzt werden. Was passiert? Es wird noch mehr thermische Energie frei.
Darüber hinaus erhöht sich der Druck in dem betreffenden Zylinder.
Das kann man sich vereinfacht so vorstellen, daß das Gas sich durch die Explosion ausdehnt und probiert zu entweichenm - dadurch wird ja auch der Kolben nach unten gerdückt - nur wenn dieser sich nicht ausreichend schnell nach unten bewegen kann weil die Motordrehzahl zu gering ist bedeutet das eine übermäßig hohe Belastung der Zylinderkopfdichtung, Kolbenringe und Lager an Kurbelwelle und Pleuel - auch bei warmen Motor.
Bei kaltem Motor ist dies wie gesagt noch schlimmer. Dieser Effekt liefert demnach auch eine mögliche Erklärung warum es Kopfdichtungen bei kaltem Motor und hoher Beanspruchung durchhaut.
Zylinderkopf und des Kurbelwellengehäuse haben sich noch nicht ausgedehnt und deswegen ist der Druck, der benötigt wird die Kopfdichtung zu durchdringen niedriger...

Achs so, hier noch die Erklärung warum der Energiegehalt zwischen Vollgas und z.B. Halbgas bei konstanter Drehzahl unterschiedlich ist.
Wenn Du Vollgas gibst steht die Drosselklappe ganz offen. D.h. mehr Sauerstoff, eine andere Gemischaufbereitung - kurzum mehr Energie im Luft-Benzin gemisch welches in die Brennkammern gelangt.

... und wenn man noch 10-15 Jahre zurückgeht, d.h. für alle alten Autobesitzer sehr interessant, der bekommt durch untertouriges Fahren noch den Effekt der unsauberen Verbrennung zu spüren und damit eine erhöhte Verunreinigung des Öls
Selbstverständlich trifft das auf heutige Autos auch noch zu, jedoch nur sehr kurzzeitig ja elektronisch geregelt wird und ist deswegen zu vernachlässigen.



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Autor: Sven
Datum: 29.10.2002
Beitrag:
Im Übrigen, es wäre wirklich mal interessant eine Testreihe zu starten, ob untertouriges Fahren wirklich ökonomisch sinnvoller ist.

Auf den ersten Blick ja, da ja Benzin eingespart wird auf Grund des Drosselklappeneffektes und der allgemein niedrigeren Drehzahl.

Nur wie sieht das auf dauer aus, da ja auch untertouriges Fahren erhöhten Vertschleiß bedeutet und somit der Motor früher ersetzt werden muß? Dies ist schließlich sehr teuer und vor allen Dingen in der Herstellung sehr energieintensiv.



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Autor: ChrisH
Datum: 29.10.2002
Beitrag:
@Sven
Ich glaube, du mußt hier zwischen zwei Arten von Verschleiß abwägen:
(Wir reden jetzt natürlichvon vergleichbaren Bedingungen, nämlich daß die gleiche Arbeit verrichtet wird, unabhängig von der Drehzahl, d.h. gleiche Beschleunigung des Autos einmal mit hoher Drehzahl und wenig Gas und einmal mit niedriger Drehzahl unter Vollast.)
Variante 1: Verschleiß durch hohen Druck auf Lager bei niedrigen Drehzahlen.
Varinate 2: Verschleiß durch schnelle Reibung der Kolben durch hohe Drehzahlen.

Wo überwiegt der Verschleiß? Dazu ein paar Überlegungen: Diesel haben viel Drehmoment bei niedriger Drehzahl, d.h. im Vergleich zum Benziner fährt man hier immer niedertourig. Der Diesel braucht deutlich verstärkte Lager (das aber vor allem wegen der hohen Verdichtung), hält aber recht lange. Extrem ist das bei LKW-Motoren, bei denen ja bei etwas über 2000 U/min schon der rote Bereich anfängt. LWK-Motoren halten extrem lange (über 1 Mio km), auch wenn sehr hohe Drücke aufgebaut werden. Rennmotoren mit extrem hohen Drehzahlen halten nur sehr kurz. Die Lebensdauer eines Motorradmotors dürfte vergleichsweise auch eher gering sein (Frage: wie lange hält so ein Ding? Wer weiß was?).

Andererseits ist die Lagerbelastung - jetzt bei konstantem Gas betrachtet - bei hohen Drehzahlen auch höher als bei niedrigen. Durch die höhere maximale Kolbengeschwindigkeit sind die Brems- bzw. Beschleunigungskräfte auch entsprechend höher, und das müssen letzlich die Lager wegstecken.

Schon klar, es läßt sich hier Etliches einwenden, aber es zweigt doch eine Tendenz auf.
Bei dem ams-Zitat ging es übrigens explizit um niedertouriges Vollgasfahren und wie der Motor das verkraftet.

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Ich liebe hochdrehende Motoren. Aber ich fahre auch viel niedertourig, einfach weil es Benzin spart. Motorhaltbarkeit hin oder her: Ich werde auch in Zukunft das ganze Drehzahlband meines 323ti auskosten, und zwar von 850 U/minbis zum ANSCHLAG !!!

An die Probleme mit dem Ölschlamm bei niedertouriger Fahrweise vor ca. 15 Jahren kann ich mich auch noch erinnnern. Das Problem wurde aber - soweit ich mich erinnere - in erster Linie chemisch gelöst, durch Ölzusätze und Additive im Benzin.

Ein Kommentar noch zum Benzin-Sparen: Der Benziner verbraucht hauptsächlich wegen des Strömungswiderstandes durch die Drossel mehr Sprit als der Diesel. Ein Benziner braucht immer ein konstantes Verhältnis von Luft zu Benzin, um zünden zu können. Bei Teillast heißt das: Damit nur wenig Benzin verbrannt wird, darf auch nur wenig Luft in die Zylinder. Dafür sorgt die weit geschlossene Drosselklappe. Der Motor muß unter HOHEM Energieaufwand ein bißchen Luft gegen den Drosselklappen-Widerstand ansaugen - er hat quasi ASTHMA (Hörst Du ihn röcheln?).
Bei Vollgas fällt dieser Ansaug-Widerstand weg, was den Benzinverbrauch deutlich senkt.
Allerdings sollte man immer nur FAST Vollgas geben, sonst wird die Vollast-Anreicherung aktivert, die das Gemisch durch zusätzlche Benzinseinspritzung etwas anfettet, - und damit den Verbrauch wieder etwas erhöht.

Grüße
ChrisH



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Autor: Sven
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
Ich glaube wir haben da ein bischen aneinander vorbeigeredet. Ehrlich gesagt habe ich mich auch nicht ganz geschickt ausgedrückt.
Mit genauso schlecht in meinem ersten Beitrag meinte ich nicht das nicht betragsmäßig gleich sondern sinngemäß auch schlecht.

Selbstverständlich erhöht sich der Verschleiß extrem bei hohen Drehzahlen... und sicherlich ist dieser Verschleiß auch größer als wenn man mal bei z.B. 2000 U/min Vollgas gibt.

Was ich meinte - wiegesagt ungeschickt ausgedrückt - ist, daß es besser ist langsam hochzubeschleunigen UND hohe Drehzahlen zu meiden. Zwar entsteht dadurch ein höherer Benzinverbrauch und macht auch selbstverständlich keinen Spaß, aber es schont den Motor. Beim kalten Motor natürlich mehr... und ich fahr auch in der Stadt bei 60 im 5. Gang - nur gebe ich sehr wenig Gas beim Beschleunigen - zumindest wenn ich nicht dazu gezwungen werde.

Was mich auch beschäftigt - auch das müßte man testen bzw. sofern schon Ergebnisse vorhanden mal Einsicht in solche Erhalten, da ich es nicht genau weiß - wie wirkt sich diese ganze Problem im normalen Straßenverkehr aus.

Persönlich bin ich ja der Ansicht, es ist besser mal kurz auf 4500 U/min zu gehen, dann nach Erreichen der Geschwindigkeit 5. Gang rein und einfach nur die Geschwindigkeit halten, als von 1500 U/min mit Vollgas auf z.B. 3000 U/min hochzuziehen.
Bei letzterem ist dadurch die für die gewünschte Geschwindigkeit benötigte Zeit und der Weg die der Motor unter Vollast arbeitet auf jeden Fall wesentlich länger. Inwieweit sich das jetzt ausgleicht, das müßte man mal testen.

Bearbeitet von - sven am 30/10/2002 00:25:32


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Autor: alextc318is
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
was ist bei euch untertourig???
Ich z.b. fahre nie länger unter 2000rpm da ich auch schon öfters gehört hab das das schlecht für den motor ist(zumind. das untertourige vollgasgeben).

Hab auch mal von einem mechaniker gehört, das bei einem untertourigen raufwürgen auf nem Berg Z.B sogar der Kolbenboden durchschmelzen kann!

318is(t) supi!!!
Mein Bimmer
Der Schmerz läßt dich wissen das du noch am Leben bist!!!


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Autor: Sven
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
@alextc318is

Schwer zu sagen, da nach der Theorie vom Prinzip her alles untertouriges fahren wäre, bei der die durch die Verbrennung freiwerdende Energie nicht optimal genutzt wird und verstärkt in thermische Energie umgewandelt wird - also wenn man von der optimalen Drehzahl ausgeht (soweit ich mich erinnern kann liegt die beim max. Drehmoment; bin mir da aber nicht mehr ganz sicher). Mit anderen Worten, sobald man diese unterschreitet wäre dies bereits untertouriges Fahren. Demnach je weiter man sich von dieser Drehzahl nach unten hin entfernt, desto untertouriger. Aber wiegesagt - theoretisch - und in der Praxis zu aufwendig durchzuführen.

In der Praxis ist das alles eine Gefühlssache. Man merkt ja wenn man das Gaspedal leicht herunterdrückt beschleunigt der Wagen erst schwach. Je tiefer man drückt desto mehr beschleunigt der Wagen beschleunigt. Ab einem gewissen Punkt (bei niedrigen Drehzahlen merkt man das sehr früh - es sei denn man hat einen Turbo, Diesel oder Kompressor) merkt man das die Beschleunigung wieder nachläßt obwohl man das Gaspedal weiter drückt, bis irgendwann gar nichts mehr kommt. (Bei hohen Drehzahlen liegt dieser Punkt nahe des Anschlages). Und genau bei diesem Wechsel, d.h. dem Maximum an Beschleunigung in Abhängigkeit der Gaspedalstellung (bevor die Beschleunigung wieder nachläßt), befindet sich man im Optimum. Drückt man weiter bewegt man sich immer weiter in den Bereich des untertourigen Fahrens.
Wer darauf schon mal geachtet hat, wird merken, daß man während eines Beschleunigungsvorganges das Gaspedal immmer weiter nach unten drücken muß...

Aber wie gesagt daß ist meine persönlich Definition, die ich wissenschaftlich nicht belegen kann.

@ChrisH

Hab mir die Mühe gemacht und heute noch ein Paar Bücher der Werkstoffkunde und Thermodynamik gewälzt - war ja auch ein bischen spät gestern.

Das mit den Öladditiven ist zwar richtig, jedoch wenn Du Benzin im Öl hast, läßt die Schmierfähigkeit nach. Da helfen die besten Additive nichts. Es werden eher die Radikale reduziert, die durch die Abgase im Öl entstehen und Säureähnliche Wirkung haben.

Und unsaubere Verbrennung kann eine nicht vollständige Verbrennung des Kraftstoffes zur Folge haben. Im Extremfall kann es sogar bedeuten, daß der Ölfilm an der Zylinderwand "abgewaschen" wird... und was keine Schmierung bedeutet, das sollte jedem bewußt sein.
Das passiert übrigens auch wenn der Motor zu fett läuft.

Noch mal zu Deiner Klassifizierung in Verschleiß
1) durch hohen Druck auf Lager...
2) durch hohe Reibung bei hohen Drehzahlen...
Hoher Druck hat nicht nur Einfluß auf die Lager. Wie gesagt das ganze System verändert sich durch eine Druckerhöhung. Auswirkung hat das auf die Zylinderkopfdichtung, die Kolbenringe und die Lager, die höheren Kräften wiederstehen müssen. Ferner hat eine Druckerhöhung thermodynamische Einflüsse auf das ganze System - in erster Linie einen Temparaturanstieg. Ein erhöhter Temparaturanstieg hat werktstoffbedingte Einflüsse, nämlich Senkung der Festigkeitswerte, Steigerung der Zähigkeit und erhöhte Fließeigenschaften (Verformungen bei hohen Druck+Temperatur). Das Zeitstandsverhalten, also die Dauerfestigkeit wird damit beeinflußt und Materialversagen kann früher eintreten - ein Teil wird selbstverständlich durch die Steigerung der Zähigkeit etwas ausgegelichen wird. Höhere Temparatur bedeutet auch eine weitere Verringerung des Spiels der Passungen. Somit eine höhere Belastung der hydrodynamischen Schmierung, d.h. auch aus diesem Aspekt eine erneute/weitere Zunahme der Temparatur - die bis hin zum Schmierungsabriss führen kann (auch im Extremfall) - oder auch im Extremfall durch Verschweißungen zuerst im Mikrobereich und dann später zu einem Kolbenstecker führt... also gut ist das für den Motor keinesfalls... und nicht umsonst steht ja auch im Handbuch untertouriges fahren solte vermieden werden.



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Autor: ABD
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
man, ich muss mal den ganzen thread ausdrucken und in ruhe lesen :-)

jetzt habe ich aber mal eine schlaue frage: warum haben wagen meinetwegen bei 5500 u/min max Nm und bei 5900 u/min die höchte ps leistung? müsste das nicht genau gleich sein?
wenn der motor z.b. maximal 150ps leistet, msste er doch bei der gleichen drehzahl auch die meisten Nm drücken

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Mein Tipp: "Breiter so, Leute!"

Wenn eine Schraube übrig bleibt, hast du was falsch gemacht


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Autor: Sven
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
ABD 318i

Hmm, das ist Technische Mechanik, Teilgebiet Dynamik - also da bin ich überhaupt nicht fit drin um Dir eine relativ wissenschaftlich einwandfreie Erklärung abgeben zu können... da kommen mir im Moment so ein Paar Schlagworte wie Arbeitssatz, Energiesatz, Momentensatz, etc. in den Sinn... und das noch gekoppelt mit thermodynamischen Phänomenen *schüttel*...

Sagen wir mal so, ich stelle mir das stark vereinfacht so vor:
Das komprimierte Benzin-Luft-Gemisch wird ja durch den Zündfunken zur Explosion gebracht wenn sich der Kolben ein Paar Grad vor OT (oberen Totpunkt) - also kurz bevor der Kolben sich wieder zurückbewegt - befindet. Da aber das Gemisch nicht auf einen Schlag zündet, sondern es einen gewissen Zeitraum dauert bis es verbrannt ist (es sind nur ein Paar millisekunden), hat sich der Kolben schon ein Stück weiter bewegt. Deswegen auch die Einstellung vor OT oder engl. BTC.
Bereits oben habe ich ja erläutert, daß es von der Kolbengeschwindigkeit - also der Kurbelwellenumdrehung - abhängt wieviel Energie in Bewegungsenergie umgewandelt werden kann.
Dreht sich die Kurbelwelle zu langsam wird vermehrt thermische Energie frei.
Was nun wenn sich die Kurbelwelle immer schneller dreht.
Am besten kann man das vielleicht an einem Extrembeispiel erklären. Es gibt irgendeine Drehzahl x, die so groß gewählt ist (angenommen die Lager und Schmierung würde das mitmachen sagen wir mal zur Vernaschaulichung 30.000 U/min) bei der der Kolben sich genauso schnell oder sogar schneller wieder nach unten bewegt wie das Gemisch explodiert. Wenn das gleich wäre, würde die Kraft auf den kolben = 0 bzw. der Grenzwert = 0 sein (theoretisch ohne Fremdeinwirkung nicht möglich, da unendlich viel Zeit dafür in Anspruch genommen werden müßte). Würde sich der Kolben schneller drehen würde demnach ein Unterdruck entstehen... aber das nur am Rande.
Zusammenfassend kann man sagen es gibt eine Umdrehungszahl bei der die Kraft auf den Kolben durch die Explosion maximal ist, nämlich am Punkt des maximalen Drehmoments. Erhöht man die Drehzahl von diesem Punkt aus weiter, nimmt die Kraft auf den Kolben und dementsprechend auch das Drehmoment ab (wirklich sehr vereinfachend gesprochen). Verringert man die Drehzahl wird die überschüssige Energie, die nicht in Bewegung umgesetzt werden kann in Wärme, d.h. thermische für uns nicht mehr nutzbare Energie umgewandelt.
Und dieses maximale Drehmoment bzw. die optimale Drehzahl wird jetzt durch verschiedene mechanische und thermodynamische Einflüsse bestimmt bzw. ist abhängig von, wie z.B. Bauart des Motors, Kurbelwelle, Hub der Kolben, Kolbenform, Kompression etc.

Vereinfachend kann man, je größer des Drehmoment desto mehr Kraft wird pro zurückgelegten Meter auf die Straße gebracht. Deswegen hat man auch den Eindruck der Wagen beschleunigt in diesem Bereich am besten.

Zur Leistung des Motors... das kann man besser am Begriff der Arbeit, also Leistung* Zeit veranschaulichen.
Je schneller ein Motor dreht, desto mehr Zündungen hat er pro Minute, d.h. desto mehr kann er arbeiten oder leisten, selbst wenn die Explosionsenergie nicht mehr so optimal genutzt wird.
Ich möchte das mal etwas abstrahieren.
Angenommen ein Motor kann bei 3000 U/min die Energie optimal nutzen und erzeugt dabei pro Umdrehung 5 KE (KE = Krafteinheiten). Folglich erzeugt er in der Minute 3000 *5 = 15000 KE, also 15 kKE*min (kKE = kilo Krafteinheiten) und in einer Stunde 900 kKE*h. [Wenn man für KE = W setzt kommt man auf kWh, ein geläufige EInheit für Arbeit]...

Dreht man jetzt den Motor auf 6000 U/min kann er aufgrund des oben beschriebenen Effekts vielleicht nur noch 4 KE pro Umdrehung liefern (niedrigeres Drehmoment), da er sich aber in der Minute öfters dreht kommt
4*6000 = 24 kKE*min oder 1440 kKE*h heraus. Also größer als bei 3000 U/min, und das obwohl die Energie nicht so gut genutzt wurde...

Ich weiß das ist stark zusammengebastelt - würde mich auch freuen wenn es jemanden gäbe der das mal richtig erklären könnte.



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Autor: ABD
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
danke sven, ich habe den unterschied kapiert....hoffe ich :-)
es gibt bei der leistung eines motor irgendwann einen maximalwert (wie bei einer kurvendiskussion in der oberstufe).
nur setzt sich die funktion eben aus der drehzahl und dem drehmoment zusammen.

vielleicht ein beispiel zur überprüfung ob meine these stimmt. ich bitte tutor sven die aufgabe kommentiert mir hier in diesem forum zurückzugeben ;-p

ich möchte fernseher verkaufen verkaufen. bei einem preis von meinetwegen 400€ würde ich laut einer umfrage die meisten fernseher verkaufen. die leute wären mit diesem preis einverstanden. bei einem preis von 500€ würden zwar weniger leute die fernseher kaufen, aller dings nicht erheblich weniger, so dass bei einem preis von 500€ ich den meisten gewinn machen würde, da ein guter kompromiss zwischen gewinn/fernseher und verkaufter menge gefunden wurde.

ich weiss nicht, ob das beispiel das beste ist, aber vielleicht stimmt es ja

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Mein Tipp: "Breiter so, Leute!"

Wenn eine Schraube übrig bleibt, hast du was falsch gemacht


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Autor: ABD
Datum: 30.10.2002
Beitrag:
anmerkung zum beispiel:

drehmoment=maximale verkaufsmenge
leistung=gewinn aller fernseher

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Mein Tipp: "Breiter so, Leute!"

Wenn eine Schraube übrig bleibt, hast du was falsch gemacht


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Autor: Sven
Datum: 31.10.2002
Beitrag:
Hmm ein Bsp. aus der Volkswirtschaftslehre - Grenzerlös wenn mich nicht alles täuscht?

Wie dem auch sei, Du scheinst das Prinzip in etwa verstanden zu haben. Jedoch kann ich nicht mit ruhigem Gewissen sagen das ist richtig, weil es ebenso wie mein Bsp. flasch ist. Zumindest so würde ich es bewerten wenn ich wirklich ein Tutor wäre :-)).

Was mir allerdings an Deiner Argumentation nicht gefällt ist die Aussage das Leistung eine Fkt. aus Drehzahl und Drehmoment ist.

Jedoch weiß ich es auch nicht, da mir dazu einfach das Wissen fehlt. Sicherlich hängt die WIRKUNG irgendwie zusammen - nur so? Ach, es gefällt mir einfach nicht. Vielleicht bringe ich noch mal ein anderes Bsp. für Leistung um sicher zu gehen das wir ähnliches meinen.

Stell dir ein Rad vor welches so aufgehängt ist, daß es sich frei drehen kann.
Dann bringe man das Rad a) auf 2000 U/min und b) auf 6000 U/min. Jetzt versuche das Rad z.B. mit den Händen zu stoppen und zwar so, daß es mit einem Ruck steht Bei 6000 U/min mußt Du eine wesentlich höhere Kraft aufbringen als bei 2000. Das hat mit der Trägheit der Masse zu tun.
Da der Kurbelwellenflansch oder besser die Schwungscheibe/Schwungrad vom Prinzip nichts anderes ist als das eben genannte Rad, kannst Du Dir die Straße als Gegenkraft vorstellen, die das Rad stoppt und in diesem Fall durch einen Impuls Antrieb bedeutet.
Demnach ist die Drehzahl und die Massenträgheit dieses Rotationskörpers entscheidend für die Leistung und weniger das Drehmoment. Das Drehmoment könnte dafür verantwortlich sein wie gut man trotz Gegenkraft die Drehzahl konstant halten kann.

Das Drehmoment gibt also in etwa die Fähigkeit an wie schnell man das Rad beschleunigen kann, d.h. wie gut man befähigt ist die Drehzahl zu ändern. Wie diese Vorgänge ablaufen habe ich ja bereits oben beschrieben. Mathematisch ausgedrückt in etwa die Ableitung der Fkt. der Leistung... aber das ist falsch... wie gesagt nur zur Veranschaulichung.

Wie Du merkst, stocher ich hier ganz schön gewaltig herum und werf mit Dingen um mich die ich eigentlich nicht genau weiß.

Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen, und ich glaube damit kann man ganz gut leben, zumindest bei unseren PKWs:

1)Die Drehzahl bei der die max. Leistung eines Motors vorhanden ist in vielen Fällen nicht identisch mit der des max. Drehmoments (kenne keinen Motor bei dem das so ist).

2)Die max. Leistung liegt in Nähe der Maximaldrehzahl

3) Das max. Drehmoment irgendwo darunter (meist zwischen 2000 und 5000 U/min)

4) Je höher die Leistung, desto höher die Geschwindigkeit

5) Je höher das Drehmoment, desto besser der Durchzug und die Beschleunigung.



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Autor: ChrisH
Datum: 31.10.2002
Beitrag:
@Sven
Ja, ich glaube, wir hatten wirklich etwas aneinander vorbeigeredet. Daß ein (übertrieben ausgedrückt) "Samthandschuh-Opa-Fahrstil" den Motor natürlich weniger verschleiß-mäßig belastet als niedrigtouriges Vollgasfahren ist völlig klar.

Was "niedertourig" ist hängt meiner Ansicht nach auch vom Motor ab. Bei meinem 323ti (mit Nockenwellen-Tuning) reicht der tatsächlich nutzbare Drehzahlbereich von ca. 800 bis 7050 U/min. Will damit zunächst sagen: hier arbeitet der Motor ohne Stottern etc. Das ist für mich immer der wichtigste Punkt: Wenn der Motor bei einer niedrigen Drehzahl und einer best. Gaspedalstellung nicht mehr rund dreht, ist Schluß mit Lustig.
Ich fahre in der Stadt übrigens zwischen 800-1500 U/min. Das habe ich mit 4-Zylindern aber natürlich nicht gemacht.

Ich glaube, wir sollten beiuntertourigem Vollgasfahren unterscheiden, ob man das Gas GANZ durchdrückt, was zur Anfettung durch Vollasteinspritzung führt, oder von Fast-Vollgas. Bei letzerem müßte die Gemischzusammensetzung unverändert sein (Lambda=1), deshalb sollte das Problem einer unvollständigen Verbrennung kaum eine Rolle spielen können.

Die höhere Brennraumtemperatur sollte sich ja eher positiv auf die Verbrennung auswirken. Z.B. schlucken Wankelmotoren auch deshalb so viel, weil in den Enden des sichelförmigen Brennraums die Verbrennungswärme zu schnell an den Kolben bzw. die Wand abgegeben wird und deshalb dort das Benzin nicht mehr richtig verbrennt.

However, ist echt ein komplexes Thema. Also, wer stellt sein Auto für Testreihen zur Verfügung?
Jedenfalls kann ich feststellen, daß auto-motor-sport das niedertourige Fahren nicht für schädlich hält. Ich zitiere hier mal zwei längere Absätze in denen es primär ums Benzinsparen geht:
1.) "Wer Benzin sparen will, muß richtig Gas geben: lieber zuviel als zuwenig......Mit Vollgas auf 100 km/h Beschleuningen und dann im Fünften konstant weiterrollen ist nachweislich selbst beim Ausdrehen der Gänge immer noch günstiger als vermeindlich sparsam und sachte mit Halbgas lange Zeit die unteren Gänge zu bemühen. Dieser Grundsatz gilt hauptsächlich für Benziner und weniger für Diesel"
2.) "Hier soll nicht die Rede davon sein, daß die richtige Handhabung des Schaltstocks der Synchronisation fast ewiges Leben beschert. Sondern davon, dass der rechtzeitge Griff zum Knauf viel Kraftstoff spart. Wer früh hochschaltet, kommt mit weniger Kurbelwellenumdrehungen pro km aus. Die Zylinder müssen entsprechend seltner mit Kraftstoff-Luft-Gemisch befüllt werden, der Durchsatz wird geringer. Weil damit die Leistung abfällt, muss - siehe oben - das rechte Pedal weiter durchgedrückt werden. Trotzdem: Einen Gang hochschalten bringt - bei unveränderter Leistung - rund zehn Prozent Verbrauchsvorteil. Das sogenannte niedertourige Hochlastfahren ab Leerlaufdrehzahl bis 2000 U/min funktioniert mit drehmomentstarken Motoren am besten. Und es bekommt ihnen gut: Im Dritten statt im Fünften und mit 4000 statt 2000 Touren fahren bewirkt den achfachen Motorverschleiß. Tipp: Zwischen Leerlauf und 2000 Touren mit viel Gas fahren ist die zentrale Regel zum Benzinsparen"

Soweit "ams" dazu.

Grüße
ChrisH



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Autor: ChrisH
Datum: 31.10.2002
Beitrag:
Nochmal eine Ergänzung zum Thema Drehmoment vs. Leistung (aus Sicht der Mechanik).
ich veranschauliche mir den Unterschied so:
Drehmomet ist eine Kraft, die wirkt, z.B. am Schraubenschlüssel, wenn ich versuche, eine fest sitzende Schraube um eine Umdrehung zu drehen.
Leistung ist Kraft pro Zeit. Dabei ist es egal, ob ich die Schraube mit viel Kraft / Drehmoment direkt um eine Umdrehung drehe, oder ob ich ein Getriebe dazwischenschalte, und dann mit einem Zehntel der Kraft am Hebel drehe, aber das zehnmal, um die Schraube auf der anderen Seite des Getriebes um die eine Umdrehung zu drehen. Beide mal habe ich die gleiche Leistung erbracht.
Beim Auto: Entscheidend für die Beschleunigung ist die Leisung, nicht ob sie mit viel Drehmoment bei niedriger Drehazhl oder wenig Drehmoment bei hoher Drehzahl erbracht wird. Aber: Ein guter Drehmomentverlauf heißt, daß ich auch schon bei wenig Drehzahl viel Leisung bringen kann. Und durch den unteren Drehzahlbereich muß man halt doch durch auf dem Weg nach oben...
Grüße
ChrisH



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Autor: Sven
Datum: 01.11.2002
Beitrag:
Danke für die Erklärungen aus Sicht der Mechanik.
Soweit habe ich das verstanden, allerdings eine Frage habe ich doch noch.
Du schriebst:
quote:
Leistung ist Kraft pro Zeit. Dabei ist es egal, ob ich die Schraube mit viel Kraft / Drehmoment direkt um eine Umdrehung drehe, oder ob ich ein Getriebe dazwischenschalte, und dann mit einem Zehntel der Kraft am Hebel drehe, aber das zehnmal, um die Schraube auf der anderen Seite des Getriebes um die eine Umdrehung zu drehen. Beide mal habe ich die gleiche Leistung erbracht.



Ganz naiv gefragt; müßte das nicht: "Beides mal wurde die gleiche Arbeit verrichtet", heißen?

Zu:

quote:
Die höhere Brennraumtemperatur sollte sich ja eher positiv auf die Verbrennung auswirken. Z.B. schlucken Wankelmotoren auch deshalb so viel, weil in den Enden des sichelförmigen Brennraums die Verbrennungswärme zu schnell an den Kolben bzw. die Wand abgegeben wird und deshalb dort das Benzin nicht mehr richtig verbrennt.


Vom Prinzip schon, allerdings wie Du schon angemerkt hast sehr komplex so daß andere negative Faktoren (s. letzte Beiträge) auftreten...
Bei uns an der TU gibt es einen ganzen Fachbereich der sich ausschließlich mit dem Thema Verbrennungsmotoren beschäftigt. Vielleicht bekomme ich da mal was raus - die müssen es ja wissen!


Also noch mal danke - finde es übrigens gut solche Diskussionen zu führen - lernt man fast immer was dabei ;-)



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Autor: Sven
Datum: 01.11.2002
Beitrag:
Achso:

quote:
Beim Auto: Entscheidend für die Beschleunigung ist die Leisung, nicht ob sie mit viel Drehmoment bei niedriger Drehazhl oder wenig Drehmoment bei hoher Drehzahl erbracht wird. Aber: Ein guter Drehmomentverlauf heißt, daß ich auch schon bei wenig Drehzahl viel Leisung bringen kann. Und durch den unteren Drehzahlbereich muß man halt doch durch auf dem Weg nach oben...

ist das wirklich so? Klar auch die Leistung ist wichtig für die Beschleunigung; beides hängt voneinander irgendwie ab - aber ist das Drehmoment nicht wesentlich essentieller?
Ich meine bei wenig Drehmoment und viel Leistung auch wenig Beschleunigung, da die Kraft nicht umgesetzt werden kann - oder?



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Autor: ABD
Datum: 01.11.2002
Beitrag:
quote:
Bei uns an der TU gibt es einen ganzen Fachbereich der sich ausschließlich mit dem Thema Verbrennungsmotoren beschäftigt. Vielleicht bekomme ich da mal was raus - die müssen es ja wissen!

echt? den muss ich mal besuchen. vielleicht kapier ich es dann auch :-)

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Mein Tipp: "Breiter so, Leute!"

Wenn eine Schraube übrig bleibt, hast du was falsch gemacht


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Autor: McClane
Datum: 01.11.2002
Beitrag:
Hi,
ein Freund fährt nen Diesel mit mehr Drehmoment aber weniger Leistung!
Trotzdem bin ich schneller. Deshalb denke ich, hängt es mehr mit der Leistung zusammen.


Viele Grüße
Thorsten

*Mein Compact*

PS: Zum 2.mal einen Mittelhandknochen an der rechten Hand gebrochen :-( *scheißgips*


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Autor: ChrisH
Datum: 03.11.2002
Beitrag:
quote:

... allerdings eine Frage habe ich doch noch. Du schriebst:
quote:
Leistung ist Kraft pro Zeit. Dabei ist es egal, ob ich die Schraube mit viel Kraft / Drehmoment direkt um eine Umdrehung drehe, oder ob ich ein Getriebe dazwischenschalte, und dann mit einem Zehntel der Kraft am Hebel drehe, aber das zehnmal, um die Schraube auf der anderen Seite des Getriebes um die eine Umdrehung zu drehen. Beide mal habe ich die gleiche Leistung erbracht.



Ganz naiv gefragt; müßte das nicht: "Beides mal wurde die gleiche Arbeit verrichtet", heißen?

Hi Sven und alle anderen!
Jetzt werde ich doch noch gezwungen, meine Physikbücher rauszukramen......

Ich bin da etwas grob drübergebügelt. Stimmt, Arbeit und Leistung ist nicht das gleiche. Leistung ist eine Arbeit, die in einer bestimmten Zeitspanne verrichtet wird: Wenn ich ein Auto mit Gewicht von 1000 kg auf 100 km/h beschleunige innerhalb von 10 Sekunden, und ein andermal in 20 Sekunden, dann ist die geleistet Arbeit die Gleiche, im ersteren Fall wurde aber die doppelte Leistung erbracht, weil es nur halb so lange gedauert hat.

Du hast völlig recht: In meinem Schrauben-Beispiel wurde zunächst nur die gleiche Arbeit getan. Wenn allerdings in beiden Fällen die gleiche Zeit dafür nötig war (das hatte ich stillschweigend angenommen), dann ist auch die Leistung gleich.
Das bedeutet aber, daß im Falle des Getriebes zum Schraube-Drehen zwar ein Zehntel der Kraft (hier = Drehmoment) ausreicht, dafür aber zehnmal so schnell gedreht werden muß.
Also: hier erreicht man mit viel Kraft/Drehmoment bei langsamem Drehen die gleiche Leistung wie mit wenig Kraft/Drehmoment und sehr schnellem Drehen

---> LEISTUNG ist das, was Euer Chef immer von Euch will: gleiche Arbeit in der halben Zeit! Um das zu ereichen, seid Ihr dann wie wild am Rotieren = Hohe Drehzahl! Hättet Ihr mehr "Kraft", ginge das auch mit weniger Hektik. Klaro??? :-)))

Und genau damit sind wir beim Zusammenhang von Leistung (kW / PS) und Drehmoment (Nm) beim Auto: Das Auto mit viel Drehmoment beschleunigt bei wenig Drehzahl gut. Ein Auto mit weniger Drehmoment muß schneller drehen, um die gleiche Beschleunigungs-Leistung zu erbringen (genau wie bei der Schraube).
Wenn das Auto mit weniger Drehmoment aber mehr PS hat (= Leistungsfähigkeit), kann es auch mehr Beschleunigungs-LEISTUNG bringen, beschleunigt also schlicht und einfach schneller! Wenn auch bei höherer Drehzahl.
Hätten wir variable Getriebe, bei denen der Motor immer bei der optimalen Drehzahl für die maximalen Leistung bleiben würde, dann wäre das Drehmoment VÖLLIG egal. Da man aber immer in jedem Gang durch einen breiten Drehzahlbereich durch muß, sind bei gleicher Leistung Autos mit mehr Drehmoment im Vorteil, und zwar nur in der Zeit in der die niedrige Drehzahl anliegt. Außerdem haben sie Vorteile, weil man ja im Alltag sehr oft gar nicht so hoch dreht.

Also: Drehmoment sagt quasi, ob ein Auto auch ohne hohe Drehzahlen gut beschleunigt. Und genau das sehen wir in der Praxis: Ein Diesel mit viel Drehmoment hat sehr gute Elastizitätswerte, die maximale Beschleunigung ist oft aber bescheiden. Mit hohen Drehzahlen ist das nix....
Beispiel Alfa 147 GTA gegen Alfa 147 1,9 JTD:
GTA hat 250 PS und 300 Nm bei 4800 U/min.
JTD hat nur 140 PS, aber 305 Nm bei 2000 U/min.
Volle Beschleunigung 0-100 km/h: GTA braucht 6,5 sec, JTD braucht 9,1 sec.
In der Elastizität (z.B. 5. Gang von 80-120) könnte der JTD aber schneller sein.


--> SVEN, ich gebe Dir völlig recht. Thermodynamik ist verdammt komplex. Je mehr man sich damit beschäftigt, umso größer wird die Entropie (= Maß für die Unordung) im eigenen KOPF !!!!
Ich vermute mal stark, daß man sehr vieles wirklich einfach nur praktisch ausprobieren kann. Aber vielleicht gibt es ja wirklich ganz Schlaue, die es so genau berechnen können, daß es hinterher nicht nur rein zufällig hinkommt....
Ich hab in der Forschung jedenfalls festgestellt, daß man hinterher für sein Versuchsergebnis immer eine gute theoretische Erklärung findet. Dummerweise vertut man sich früher oder später mal und nimmt irrtümlich zunächst ein anderes Versuchergebnis an, - um dann festzustellen, daß man das krasse Gegenteil auch sehr schön logisch klingend begründen kann.....

Die Diskussion hat mir auch viel Spaß gemacht. Fortsetzungen erwünscht!
Grüße
ChrisH



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Autor: Sven
Datum: 04.11.2002
Beitrag:
Oh, ich glaub da macht ihr einen Fehler. Diesel mit einem Benziner auf diese Art zu vergleichen macht keinen Sinn.
Aufgrund der Getriebeübersetzung die beim Diesel grundsätzlich anders ist werden ganz andere Kräfte in Vortrieb umgesetzt, d.h. selbst wenn ein Diesel gleiches Drehmoment und gleiche Leistung hätte würde er aufgrund einer etwas längeren Getriebeübersetzung langsamer beschleunigen, da eine andere Kraft am Hinterrad wirkt. Darüber hinaus, wird man beim Diesel mit aller Wahrscheinlichkeit früher schalten müssen, hat also ein geringeres Drehzahlband in einer kleineren Übersetzung zur Verfügung (bevor man in den nächsten Gang schalten muß) und ganz davon abgesehen, hat der Diesel im vergleich ein ganz anderen (schlechteren) Drehmomentverlauf...

@ ChrisH

Deine Erklärungen sind ausführlich und insofern wirklich gut, daß bei mir brachliegendes Wissen wieder reaktiviert werden konnte. Allerdings scheinen mir Deine Interpretation der richtig dargestellten Formeln falsch zu sein.

Leistung ist gleich Arbeit/ Zeit sagtest Du. Das ist richtig. Allerdings daß die Leistung dann für die Beschleunigung entscheidend ist, das sehe ich anders.
Da Beschleunigung = Kraft (bzw. Energie) pro Gewicht (Masse) [a= F/m] hat die Leistung direkt damit nichts zu tun. Da ist das Drehmoment entscheidend.
Geschwindigkeit ist eine Sache der Leistung, da Geschindigkeit ja Weg/ Zeit ist. Und da Arbeit nichts anderes ist als einen beliebig schweren Körper über eine bestimmte Strecke zu bewegen ist, würde ich sagen, die Geschwindigkeit diesen Körper zu bewegen wird durch Arbeit pro Zeit angegeben welches wiederum die Leistung ist (Arbeit pro Zeit).

Bevor ich jetzt etwas falsches sage, schaue ich lieber noch mal in meine Bücher rein und schreibe später mit ein bischen mehr Hintegrundwissen - sofern ich das auch verstanden habe.



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Autor: Sven
Datum: 04.11.2002
Beitrag:
Also, ich hab jetzt auch mal ein Paar Bücher gewälzt...

Drehmoment:

Das Moment (Drehmoment) ist gegeben durch
M = F*a (Moment = Kraft mal Hebel). Soweit ich das Verstanden habe, wirkt dieses Moment am Flansch der Kurbelwelle - also Eingangswelle Getriebe.
Das Getriebe ist nichts anderes als eine Übersetzung, so daß je nach Übersetzung ein anderes Moment auf die Hinterachse genauergesagt die Räder wirkt. An den Reifen selbst wirkt dann wieder eine Kraft die entgegengesetzt der Fahrtrichtung (beim Beschleunigen) wirkt. Der Betrag der Kraft (Größe) ist abhängig vom Reifenradius und dem Moment welches auf die Reifen wirkt - also ist abhängig vom Gang.
Bei gleichbleibenden Drehmoment gilt: je größer die Übersetzung (z.B. 5.Gang) desto geringer ist die Kraft, die auf die Straße wirkt. Umgekehrt. Je kleiner die Übersetzung, desto höher die Kraft.
Erhöht sich das Drehmoment des Motors, desto höher wird ebenso die "Antriebskraft".
Diese Kraft wird zum Beschleunigen benötigt.

Die Beschleunigung a = F/a (Kraft durch Masse bzw. Gewicht des Fahrzeuges). Je größer die Kraft, desto größer die Beschleunigung, bei gleichbleibendem Fahrzeuggewicht. Da die Kraft vom Moment und der Übersetzung habhängt, bedeutet ein kleiner Gang und ein hohes Drehmoment eine hohe Beschleunigung.
Fazit: Die Beschleunigung ist abhängig vom Drehmoment und der Übersetzung.

Zur Leistung.

Die Leistung ist Arbeit pro Zeit:
P = W/t [Nm/s]
Arbeit ist Kraft * Weg
W = F*s [Nm]
Geschwindigkeit ist Weg pro Zeit:
v= s/t

Wenn man nun bei der Gleichung
P = W/t
W durch F*s substituiert (W=F*s),
erhält man für die Leistung
P = F*s/t

Löst man diese Gleichung nach dem Weg s auf erhält man
s = P*t/F

s kann man nun in die Formel für Geschwindigkeit einsetzen, so daß man
v = (P*t/F)/t = (P*t)/(F*t) erhält.
t kürzt sich raus, so daß

v = P/F übrig bleibt.

F ist hier die Kraft die dem Fahrzeug entgegen wirkt. Diese kann z.B. Rollreibung, Steigung, Luftwiederstand - also Cw-Wert, etc. sein.

Fazit: Geschwindigkeit ist gleich Leistung durch Gegenkraft. D.h. je höher die Leistung, desto höher die Höchstgeschwindigkeit Vmax, in Abhängigkeit vom Cw-Wert, der Rollreibung, Steigung, etc.
Erhöht sich eines der letzt genannten Parameter, verringert sich die Vmax wenn die Leistung konstant bleibt.


Sofern mir bei meinen Ausführungen kein Fehler unterlaufen ist bedeutet das wie bereits gesagt:

Drehmoment ist die maßgebende Größe für die Beschleunigung.

Leistung ist die, für die Höchstgeschwindigkeit.


Bearbeitet von - sven am 04/11/2002 19:33:42


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Autor: ChrisH
Datum: 05.11.2002
Beitrag:
@Sven
Jetzt wird es ja langsam heftig.... Kommt noch jemand mit?

Also, Du kommst zu dem Schluß:
"Drehmoment ist die maßgebende Größe für die Beschleunigung.
Leistung ist die, für die Höchstgeschwindigkeit."

Da muß ich aber folgendes einwenden: Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit werden durch das gleich "was auch immer" bestimmt. Warum? Nun:
Wenn es keine Fahrwiderstände wie Rollwiderstand, Luftwiderstand, Reibung in Lagern etc gäbe, dann gäbe es auch keine Höchstgeschwindigkeit. Das Auto würde durch Gasgeben einfach immer weiter beschleunigen. Höchstgeschwindigkeit ist einfach der Punkt, wo die für die Beschleunigung zur Verfügung stehende Kraft genauso groß ist wie die Gegenkraft durch die Fahrwiderstände. Es bleibt also einfach keine Kraft mehr übrig zur weiteren Beschleunigung der Masse Auto.
Verantwortlich ist immer die auf das Fahrzeug wirkende Kraft, wobei die maximale Geschwindigkeit durch die Gegenkraft Fahrwiderstände bedingt wird, die maximale Beschleunigung durch die Gegenkraft Trägheitsmoment (direkt abhänging vom Gewicht).
So, wegen maximaler Entropie in meinem Kopf kriege ich das jetzt leider nicht mit Formeln zusammen. Daher mal ein anderer Ansatz:

Also, ich denke das ganz hängt mit dem Phänomen "Untersetzung" zusammen. Wenn man nur das am Antriebsrad angreifende Drehmoment betrachtet, hast Du wohl recht: für eine bestimmte Beschleunigung ist ein bestimmtes Drehmoment erforderlich, das direkt proportional zu einer dadurch an der Masse Auto wirkenden Beschleunigungskraft ist.

Jetzt aber mal was aus der Praxis zur Untersetzung, wozu ich gerade - um mich auch selbst zu überzeugen - nochmal Versuche angestelt habe: Wenn ich ein Gewicht von 8kg hebe, zeigt eine Federwaage 8 kg an (= ca. 80 N).
Jetzt mache ich aber folgendes: Ich lasse ein Seil dreimal über eine Gleitrollensystem laufen und hebe die 8 kg damit an. Nun zeigt die Federwaage - trotz beträchtlicher Gleitreibung - nur noch 4,5 kg (45 N) an. Ohne Reibung müßte es theoretisch 1/3 von den 8 kg sein, also 2,7 kg.
Wenn ich das Gewicht 1 m hebe, leiste ich aber trotzdem in beiden Fällen die gleiche Arbeit, denn ich muß bei der Rolle dreimal mehr Seilweg ziehen. Da Arbeit = Kraft mal Weg ergibt sich entweder:
8 kg x 1m = 80 N x 1 m = 80 Nm ohne Rolle bzw.
2,7 kg x 3 m = 27 N x 3 m = ca. 80 Nm.
Die wirkende Kraft ist unterschiedlich, die geleistete Arbeit gleich. Das muß auch so sein, denn in der angehobene Masse ist nun ein potentielle Energie gespeichert, die von Masse und Hubhöhe abhängt. Und das ist ja in beiden Fällen identisch.
Wenn ich dazu beide Arbeiten in der gleichen Zeit verrichte, dann ist auch die gleiche Leistung erbracht worden, denn Leisung ist Arbeit pro Zeit.
Also: Mit Untersetzung kann ich mit weniger Kraft ein Masse anheben, leiste aber die gleiche Arbeit, da der Weg größer wird.

Das kann auch jeder Radfahrer bestätigen (bin auch Rennradler). Hab es gerade auf der Rolle nochmal im Experiment in Zahlen umgewandelt:
Im 1. Gang (Übersetzung ca. 1:1) ist die Kraft zum Anlaufen der Pedale (wenn ich drauf sitze, um für hinreichend Reibung zu sorgen) grob ca. 20 N (laut Federwaage),
im 27. Gang (Übersetzung ca. 1:4) dagegen ist es grob ca. 60 N.
Wenn ich nun mit 6 km/h auf der Rolle fahre, dann ist im ersten Gang der Druck, den ich auf das Pedal ausübe, gering. Im 27 Gang ist der nötige Druck spürbar größer. Der Hebellänge des Pedals ist gleich, die Kraft unterschiedlich. Also ist auch das Drehmoment (Kraft mal Hebellänge) am Pedal unterschiedlich, - trotz gleicher Geschwindigkeit.
Am Hinterrad muß das Drehmoment in beiden Fällen aber gleich sein, denke ich.
Im ersten Gang muß ich natürlich viel mehr Umdrehungen in der gleichen Zeit machen, wenn auch mit weniger Kraft. Da die Kraft kleiner ist, der Weg aber länger ist, ist die geleistete Arbeit (W = F x s) wieder gleich. Da diese gleiche Arbeit auch noch in der gleichen Zeit erbracht wird, ist die Leistung (Arbeit pro Zeit, P = W / t) auch gleich.
Wenn ich mit dem Rad einen Berg hoch fahre, dann entsprich das einer Beschleunigung in der Ebene. Im klein hohen Gang muß ich bald aufstehen, um die hohen Drehmomente noch aufzubringen. Wenn ich im ersten Gang fahre, kann ich lange sitzen bleiben, die Drehmomente auf die Pedale sind niedrig, ich muß aber viel schneller treten.
Das kann man ntürlich nicht immer weiter steigern. Über ca. 120 Kurbelumdrehungen pro Minute wird der Wirkungsgrad deutlich schlechter, weil die Maschine Mensch nicht mehr effizient arbeitet.
und so dürfte es beim Motor auch sein - wie Du ja auch schon vermutet hattest.

Grüße
ChrisH



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Autor: DominikB
Datum: 06.11.2002
Beitrag:
Das ist jetzt mal wieder gut.....meine Physik-Kenntnisse hab ich jetzt mal wieder auf den neusten Stand gebracht*lol*

Gruss Dominik



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Autor: alextc318is
Datum: 06.11.2002
Beitrag:
Fazit: Es kommt nicht auf das Motordrehmoment an sondern auf das Drehmonet das am Rad anliegt!
Deswegen kann ein Beziner auch schneller auf 100 sein, da sein Getriebe kürzer Übersetzt ist! kurzes Getriebe bedeutet viel Drehmoment am Rad!
Eines wäre zum Thema Drehmoment nicht zu sagen! Es kommt auch sehr darauf an bei welcher Drehzahl das maximum an Drehmoment liegt! Drehm(max) bei höherer Drehzahl bedeutet großes Drehzahlband!

318is(t) supi!!!
Mein Bimmer
Der Schmerz läßt dich wissen das du noch am Leben bist!!!


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Autor: alextc318is
Datum: 06.11.2002
Beitrag:
Noch was! Auf der Seite www.e31.de wird das ganze Geheimnis über Leistung und Drehmoment sachkundig aufgeklärt!

318is(t) supi!!!
Mein Bimmer
Der Schmerz läßt dich wissen das du noch am Leben bist!!!


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Autor: Sven
Datum: 06.11.2002
Beitrag:
@alextc318is

Dein Fazit ist nicht ganz richtig - auch wenn Du das richtige meinst. Selbstverständlich hängt das Beschleunigungsvermögen vom Motordrehmoment ab. Richtig ist, daß die Kraft die am Rad auf die Straße wirkt, für die Beschleunigung zuständig ist (genauergesagt die Resultierende, d.h. abzüglich Cw-Wert etc.). Nur wovon hängt diese Kraft ab, bzw. durch was wird das Moment das auf an der Radnabe anliegt beinflußt? Durch das Getriebe, aber AUCH durch das Drehmoment bzw. dessen Verlauf vom Motor. Das Getriebe ist nichts anderes als eine Übersetzung.

Übrigens vielen Dank für den Link - besser als dort hätte man es nicht erklären können. Allerdings, bin ich der Ansicht - der Autor äußert sich dazu ja nicht - daß man ebenso aus der max. Leistung die Höchstgeschwindigkeit bequem "ablesen" oder ausrechnen kann. Die Formeln sprechen ja für sich.
Richtig ist es jedoch auch - und das kann man ja unter dem Link genau nachlesen, daß selbstverständlich nur solange die Beschleunigung >0 ist, solange die Resultierende Kraft aus Antriebskraft und Gegenkraft (Cw-Wert, Rollreibung, Steigung) ebenso > 0 (vektoriell mit Richtung Antriebskraft) ist... und damit wären wir wieder beim Drehmoment.
Ehrlich gesagt, kannte ich diese Betrachtungsweise noch nicht, so daß ich meine Aussage revidieren muß - also auch die Höchstgeschwindigkeit hängt vom Drehmoment ab und die Leistung ist eine Größe über die man die Vmax bestimmen kann.


@ChrisH

Danke für Deine Versuche - finde ich klasse. Das ist genau nach meinem Geschmack.
Allerdings ist es beim Auto genauso wie beim Fahrrad - es ist nicht anders.

Das Getriebe ist nur eine Übersetzung. Und ebenso wie Kräfte, können auch Momente übersetzt werden.

Die Formel lautet dazu übrigens:

T,2 = (r,2/ r,1) * n * T,1

T,2 soll T Index 2 bedueten; ebenso r,2 etc.
T steht für Moment.
r für Radius
n für den Wirkungsgrad. Bei Ölschmierung 98% also n = 0,98

r kann man auch durch z (Anzahl der Zähne ersetzen). Bei Kettentrieben liegt der Wirkungsgrad bei n = 0,93 soweit ich mich erinnern kann (diese Angabe konnte ich nicht mehr finden).

Das bedingt durch den Wirkungsgrad entstehende Restmoment wird durch das Getriebegehäuse, d.h. deren Befestigungen abgefangen. Auch das nur am Rande, da ja die Summe der Kräfte gleich null sein muß.


Nochmal zum Moment - zugegebenermaßen ist das Moment eine etwas abstrakte Größe, die durch das Kreuzprodukt zweier Vektoren gegeben ist. (nur zum Verständnis)

M = r x F (x soll in dem Fall Kreuz heißen und die Buchstaben sind selbstverständlich Vektoren).
Die andere uns geläufigere Berechnungsmehtode ergibt sich aus dem Skalarprodukt.

M = F°a (F skalar multipliziert mit a)
woraus vereinfachend folgt, wenn man vernachlässigt, daß es sich um Vektoren handelt:

M = F*a

Was passiert aber wenn man das Kreuzprodukt zweier Vektoren bildet (diese beiden Vektoren spannen ja eine Ebene auf, also einen zweidimensonalen Raum wenn man so will; x- und y-Achse). Nach Regel der rechten Hand entsteht ein dritter Vektor, der senkrecht zu der aufgespannten Ebene steht (also ein dreidimensionaler Raum
mit x-,y-,z-Achse).

Am Beispiel vom Autoreifen entspricht der Radius des Reifens r, dem Vektor r und die Antriebskraft F dem Vektor F. F und r spannen also eine Ebene auf die auf oder parallel zum Reifen liegt (Seitenfläche, nicht Lauffläche). Da das Kreuzprodukt eine auf dieser Ebene senkrechten Vektor erzeugt, ausgehend vom Mittelpunkt des Reifens, wird anschaulich wie rechnerisch damit umzugehen ist. Denn dieser Vektor M, ist mit der Hinterachse zu vergleichen, die auch senkrecht zu Radfläche am Radmittelpunkt angeschraubt ist.

... und da der Motor ein Moment erzeugt, welches durch das Getriebe nur vergrößert oder verkeleinert wird, versteht man, daß wenn man diese Berechnung rückwarts rechnet, daß aus dem Moment aufgrund des Reifens eine Kraft wird, die gleich der Antriebskraft ist. Genau genommen ist es ja nur die Resultierende, das kam in meinem letzten Beitrag ja nicht so gut raus.

Und wie stark die Antriebskraft vom Motordrehmoment und der Übersetzung abhängt - das kannst Du ja prima an Deinem Fahrrad ausprobieren - vom Prinzip hast Du das ja auhc bereits. Aber wenn Du die Kraft die am Reifen wirkt mißt wird es vielleicht etwas deutlicher. Also einfach mal den Reifen an der Federwage befestigen und die Tretkurbel mit unterschiedlichen Gewichten und im folgenden mit unterschiedlichen Übersetzungen belasten...



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Autor: Sven
Datum: 06.11.2002
Beitrag:
Ach so unter der Rubrik
Verschiedenes, Rollwiederstand auf der von alextc318is empfohlenen Seite, steht die Bedeutung der Leistung für die Höchstgeschwindigkeit.
Diese bestätigt auch meine Sichtweise, daß Leistung die maßgebende Größe für die Vmax ist.




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Autor: alextc318is
Datum: 07.11.2002
Beitrag:
@sven
Bitte, bitte, gerngeschehen! *g*

wegen dem Fazit, natürlich ist mir klar das man auch ein ordentliches Drehmoment vom Motor aus braucht um ordentlich beschleunigen zu können!
Den irgendwo muß die Kraft(Drehmoment) ja erzeugt werden!

318is(t) supi!!!
Mein Bimmer
Der Schmerz läßt dich wissen das du noch am Leben bist!!!


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